Das Thema Haltung und Formfindung beschäftigt mich seit dem Beginn meiner bildhauerischen Tätigkeit vor gut 25 Jahren, aber auch schon während meines Architekturstudiums. Vielleicht kann man von einem zentralen – meinem – Thema sprechen. In der Bildhauerei, in der Architektur, in der Stadtplanung, bei der Gestaltung eines Objektes – stets interessiert mich, wie das Innen auf das Aussen und wie das Aussen auf das Innen wirkt. Wie sie einander bedingen und wie eine zwingende sinnhafte, beseelte Form entsteht.
Ich bin daran interessiert die Grenze der zufälligen Beliebigkeit zu überschreiten und die Grenzen der Form so zu setzen, dass etwas Wesentliches, Lebendiges frei wird.
Die Bildhauerei, das Arbeiten mit Stein, ist für mich das unmittelbare Hand anlegen und nach Form ringen. Der Stein widersetzt sich und aus dieser Spannung – aus materieller Härte und innerem Formungsdrang – beginnt etwas zu entstehen. Das Spektrum der Bearbeitung umfasst brachiale Gewalt und höchste Zartheit bis im Prozess der Bearbeitung etwas zum Vorschein kommt, was ich zu Beginn einer Arbeit höchstens ansatzweise erahnt habe.
Gleichzeitig formt dieser Prozess des Abringens mich selbst, wirkt auf mich zurück, und immer steht da die Frage, was das Eigentliche, das Wesentliche, das Zwingende bei dieser Arbeit ist. Und so – über das fortwährende Scheitern der äusseren Form an dem inneren Bild – formt sich meine Haltung zur Welt.